Fotografieren während der Trauung

In den vielen Jahren meiner Hochzeitsfotografie habe ich in Hinblick auf das Fotografieren der Trauung schon so einiges erlebt. Grundsätzlich ist das Fotografieren der Trauung ein wesentlicher, wenn nicht der wichtigste Teil des Hochzeitstages. Allerdings ist es für den Fotografen immer eine Art Gratwanderung: Auf der einen Seite möchte man die Zeremonie so wenig wie möglich stören, auf der anderen Seite sollen natürlich wunderschöne Fotos davon entstehen. Hier bin ich froh sagen zu können, dass ich von den meisten meiner Brautpaare hinterher immer wieder gesagt bekommen habe: „Wir haben Dich gar nicht wahrgenommen!“. Genauso soll es auch sein. Allerdings gibt es im Falle von kirchlichen Trauungen, die immer noch den überwiegenden Teil meiner Hochzeiten ausmachen, einen weiteren Player: die Pfarrerin oder den Pfarrer. Hier war bisher von „Machen Sie Fotos, wie Sie wollen, dem Brautpaar müssen die Bilder ja am Ende gefallen!“ und „Bitte grundsätzlich keine Fotos während der Trauung, höchstens während des Ein- und Auszuges, und dann aber bitte auch nur von Ihrem Platz aus!“ alles dabei (OK, letzteres tatsächlich und Gott sei Dank erst einmal). Nachfolgend meine „lessons learned“ und Tipps aus meiner Erfahrung:

  1. Es sollte von Euch im Vorgespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer  von Euch darauf hingewiesen werden, dass ein professioneller Fotograf anwesend sein wird. Weist gerne darauf hin, dass ich seit vielen Jahren Hochzeiten fotografiere, so unauffällig wie irgend möglich agieren und grundsätzlich in der Kirche auch ohne Blitz fotografieren werde. Wenn ich an Eurem Hochzeitstag an der Kirche ankomme stelle ich mich auch, wenn irgend möglich, kurz bei der Pfarrerin oder dem Pfarrer vor
  2. Im besten Fall informiert ihr eure Hochzeitsgäste, dass das Fotografieren durch die Gäste von Euch nicht gewünscht ist, da eben ein professioneller Hochzeitsfotograf anwesend ist. So werden meine Bilder auch nicht durch in die Höhe gehaltenen Handys „verschandelt“ und die Gäste sind mit ihrer Aufmerksamkeit dort, wo sie sein sollen; bei euch und eurer Trauung. Auch gibt es kein Risiko, dass mitten während des Ein- oder Auszugs auf einmal jemand der Gäste in den Gang springt und mir die Sicht auf Euch versperrt. Als sinnvoll hat sich auch erwiesen, im Hochzeitsheft einen Hinweis unterzubringen, dass die Handys doch lieber in der Tasche bleiben sollen.
  3. Auch wenn dies noch nicht oft passiert ist, gebe ich hier gerne noch den Hinweis: während der Trauung ist nicht der Zeitpunkt, in die Richtung meiner Kamera zu blicken. Die Aufmerksamkeit gilt Euch bzw. dem oder der Geistlichen, ich bin nur stiller, unbeteiligter Beobachter.

Bei standesamtlichen bzw. freien Trauungen stellt sich die Situation in der Regel deutlich entspannter dar. Hier ist das Fotografieren meist kein Problem, aber auch hier spreche ich den Standesbeamten oder die Standesbeamtin bzw. Traurednerin/Trauredner kurz an.

Weitere Hinweise zum Ablauf einer kirchlichen Trauung findet ihr hier.

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